Aus der Gründerzeit

logo vmc spiringen

 

Vor bald 100 Jahren am 10. Februar 1918 gründete ein Dutzend radbegeisterte Spiringer den heutigen Velo-Club Spiringen. Das Ziel der damaligen Gründer war mit dem Rad etwas von der Welt zu sehen und die Kameradschaft zu pflegen. Dabei waren die Gründer überzeugt, in der Gemeinde etwas „Grosses“ geschaffen zu haben. In der Orginalabschrift stand nämlich zu lesen:

 


"Und nun zur Tat

Auf viele Jahre ALL HEIL!

Und zwar nach folgender Devise:

 

Wir hegen und Pflegen den Radlersport,

mit Eifer und Treue in unserem Ort.

Ja, dem Sport treu mit Kraft und Mut,

und in der Freundschaft wahr und rein,

das soll des Radlers Lösung sein."

 

Nachdem der Velo-Club Spiringen anno 1920 selber den ersten Banner einweihen durfte, wurde man 1921 vom RMV Seedorf angefragt, ob man ihrem Banner Pate stehe. Am 10. April 1921 war es soweit und zusammen mit den Radlerkollegen von Seedorf wurde die Bannerweihe gefeiert. Dazu schrieb der damalige Aktuar Gustav Gisler ins Protokollbuch:

 

"Nun Götti sein, das ist fein -

freilich, die Clubkasse spürt’s ä chlei.

Aber es ist dies, eine Ehr und Freud

für den mutigen Club vom Schächental."

 

Die Ehre als Fahnenpate zu amten fiel dem VMC Spiringen 1957 ein zweites mal zu, als man dem RMV Klausen Unterschächen bei der Weihe des ersten Banners Pate stand. Viele Jahre später, im Jubiläumsjahr des RMV Seedorf, durfte man am Pfingstsamstag, dem 29. Mai 1993 auch der zweiten Fahne des RMV Seedorf Pate stehen.

 

Um die Kameradschaft zu pflegen, wurden in den ersten Jahren vor allem Ausfahrten mit dem Rad unternommen. Damals noch mit sehr schweren und nur wenig übersetzten Drahteseln wurden Passfahrten über den Klausen oder gar den Sustenpass ins Bernerland unternommen. Da aber immer mehr Mitglieder Motorfahrzeugführer wurden, gab man dem Verein 1950 einen neuen Namen "Velo-Moto-Club Spiringen", kurz VMC Spiringen genannt.

 

Grosse Erfolge an Blumenkorso

Lange Jahre war der VMC Spiringen eine feste grösse an den Blumenkorso. Bis 1990 wurden über 30 Korso in der ganzen Schweiz besucht und es konnten sehr schöne Erfolge verzeichnet werden. So fuhr man mit dem Rad ans Korso in der Leuchtenstadt Luzern und anschliessend wieder zurück nach Spiringen. Ein Highlight in dieser Zeit war das Preiskorso in Zürich als noch durch die Bahnhofstrasse flaniert wurde. Die Spiringer ernteten viel Erfolg und Beifall an diesem Anlass. Für den Verein war es insofern speziell, weil für die Gruppe Fantasie 23 Personen benötigt wurden, aber der Verein lediglich 18 Mitglieder hatte. Nebst allen Vereinsmitgliedern wurden nach regen Diskussionen 5 Nichtmitglieder beigezogen.

 

Sportliche Erfolge in diversen Sportarten

Schon früh besuchten die Mitglieder jeweils die SRB Skimeisterschaften in allen Wintersportregionen der Schweiz und holte viele Titel. Auch an Kantonalen Titelkämpfen wurden Kategorien-, Tages- und Mannschaftssiege erzielt. 1940 gab es in Spiringen ein Radrennen vom Kinzigpass nach Unterschächen, welches sogar von 3 Damen besucht wurde. 1984 wurde ein Mitglied des VMC Spiringen mit der Gruppe Alligator sogar Weltmeister im Rock'n Roll Formations Wettkampf. In den letzten 30 Jahren war vor allem das Stafetten Team des VMC Spiringen, welches an über 200 besuchten Stafetten gegen 50 Siege erreichte. Ein spezieller Erfolg war der 2. Rang an der Tell Stafette im Jahre 1985.

 

Vom Urnerboden auf den Holzboden

Vom Geschicklichkeitsfahren zur Stafette und zum Berglauf. So lassen sich die organisatorischen Tätigkeiten des VMC Spiringen umschreiben. Ende der 60er Jahre wurde das erste Geschicklichkeitsfahren auf dem Urnerboden organisiert. Mit einem Fahrrad, einer Lambretta oder mit einem Auto wurde die Geschicklichkeit und die Beherrschung des Fahrzeuges geprüft und bewertet. Im Jahre 1975 wurde dieser Anlass erstmals im Holzboden durchgeführt und das mittlerweile legendäre Holzbodenfest wurde aus der Taufe gehoben. Zuerst noch mit einem Geschicklichkeitsfahren, anschliessend am Berglauf Spiringen-Ratzi und der heute noch stattfindenden Holzboden Stafette wurden viele bekannte Sportler nach Spiringen gelockt. Waffenlaufspezialisten wie Martin von Kännel oder Jörg Hafner, die Bergläufer Stefan Soler oder Colombo Tramonti, der Querfeldeinspezialist Albert Zweifel oder gar Rad Weltmeister Ösi Camenzind oder die mehrfachen 6-Tage Sieger Bruno Risi und Kurt Betschart waren im Holzboden anzutreffen. Von den Urnern Sportlerinnen und Sportlern der jüngsten Vergangenheit, konnte man unter anderem die Talente Linda und Reto Indergand sowie die etablierten Läufer Manfred Jauch und Ivan Gisler schon des öfteren an der Holzboden Stafette antreffen.

Im Rahmen der Sportförderung wird seit mehreren Jahren auch eine Schüler Stafette auf dem Sportplatz Holzboden angeboten. An diesem Anlass wird allen Interessierten Schülern eine Gelegenheit geboten, den Teamgeist an einer Stafette kennenzulernen und dies seit Beginn ohne Bezahlung eines Startgeldes. Möge das Holzbodenfest und die diversen Holzboden Stafetten noch lange stattfinden.